Tränen, weil die Lehrerin Christin ist

Auszug aus einem Artikel der Tageszeitung "Der Standard"

Artikel vom 5. Juni 2025

Tränen, weil die Lehrerin Christin ist

Christian wird ausgelacht. Weil in seinem Namen das Wort "Christ" steckt. Das reicht in der Deutschförderklasse seiner Volksschule in einer Landeshauptstadt im Westen Österreichs, um verspottet zu werden. "Christenhass ist sehr präsent in den Gesprächen", erzählt seine Lehrerin, die auch zum Schutz ihrer Schülerinnen und Schüler weder ihren Namen noch den Ort, an dem sie arbeitet, genannt haben will. Es sind acht- bis neunjährige Kinder.

Sehr wohl öffentlich machen will sie ein Thema, das die junge Lehrerin, die davor fünf Jahre in Linz und Wien unterrichtet hat, mit wachsender Sorge beobachtet. Jüngster Anlass war eine Vertretungsstunde, die sie statt des regulären islamischen Religionsunterrichts halten musste.

Insgesamt gibt es in ihrer Klasse elf Kinder muslimischen Glaubens, zwei sind christlich-orthodox, eines ohne Bekenntnis, alle in Österreich geboren. Sie habe die Gelegenheit genutzt, im Rahmen einer Ethikstunde einen Überblick über verschiedene Weltreligionen zu geben. "Als die Kinder das Arbeitsblatt zum Judentum sahen, kam es zu heftigen Reaktionen", erzählt die Pädagogin. "Mehrere sagten laut, sie würden Israel hassen und 'totmachen wollen'. Ein Kind trat das Blatt mit dem Davidstern in die Ecke mit den Worten: 'Der Islam ist die beste und einzige Religion."

Entsetzt von dem, was sie zu hören bekommen hatte, meldete die Lehrerin die Vorkommnisse an die Direktion. Diese sprach sofort mit der Islamlehrerin, im Anschluss daran folgten Gespräche mit dieser und den Eltern.

Isst du Schwein?

In der Schule sei Religion oft ein Mittel zur Ab- oder Ausgrenzung, erzählt die Lehrerin: "Im Pausenhof wird man von den Kindern häufig als Erstes gefragt: 'Bist du Muslim oder Christ? Isst du Schwein?'" In der Klasse einer Kollegin in Linz habe ein Kind geweint, als es erfuhr, dass seine Lieblingslehrerin Christin ist.

Die Ausbildung würde kaum auf solche Situationen vorbereiten, kritisiert die Lehrerin. Für sie ist angesichts der Herausforderungen klar: "Wir brauchen einen verpflichtenden Ethikunterricht ab der Volksschule, vielleicht schon früher. Ich halte das für eine wertvolle und notwendige Grundlage für einen gemeinsamen Wertekonsens in einer vielfältigen Gesellschaft. Schule muss ein sicherer Ort sein, wo Kinder lernen, Unterschiede zu verstehen – nicht zu verurteilen."

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